H O R S E M A N S H I P
"Pferde-Mensch-Beziehung/Pferdemensch"
Bei dem Wort HORSEMANSHIP handelt es sich um KEINE festgelegte Technik wie z.B. beim "Natural Horsemanship". Es ist viel mehr eine Überzeugung und Grundeinstellung
zu diesen wunderbaren Tieren und ein umfangreiches Wissen um ihre individuellen Bedürfnisse, Instinkte und ihre eigene Sprache. Das Verstehen und "sprechen" der Körpersprache ist dabei wichtig um
mit dem Pferd auch wirklich auf Augenhöhe zu kommunizieren. Ebenso ist eine möglichst artgerechte Haltung und Fütterung und der Verzicht auf Zwangsmittel wie z.B. Hilfzügel, Sperriehmen, Sporen
und Co. ein Teil dieser Einstellung. Die Reitweise ist dabei eher nebensächlich.
Körpersprache = Pferdesprache
Die komplexe Sprache des Körpers ermöglicht eine völlig andere Art der Kommunikation. Dabei spielen Körperenergie (Spannung&Entspannung) und das richtige
Timing eine ebenso große Rolle.
Wissen
Man sollte so viel Wissen wie nur möglich über ihre Bedürfnisse als Flucht- und Herdentiere sammeln. Auch eine möglichst artgerechte Haltung, Fütterung,
Kenntnisse über Anatomie und Biomechanik sollte man als sich umfangreich oder zumindest in den Grundlagen aneignen.
Dies sind nur einige von viele weiteren Punkten, die Horsemanship für mich ganz gut beschreiben. Es ist wichtig sich selbst ständig zu reflektieren und stetig
an sich zu arbeiten, um ein guter Pferdemensch zu werden und seinen eigenen Weg zusammen mit seinem Pferd/Pony/Esel/Muli zu finden.
Pferde können deine Gedanken spüren!
Sie merken genau mit welcher Grundeinstellung du ihnen entgegen trittst. Sie spiegeln deine Laune, deine innere Einstellung, deine Sorgen aber auch Freude und deine
Motivation!
Was macht einen guten Pferdemenschen aus?
Verständnis, Geduld mit dem Pferd und sich selbst, Achtsamkeit, Höflichkeit, eine gute Beobachtungsgabe, Kenntnis über die Sprache der Pferde, ein gutes Timing, das
Bewusstsein seiner körpereigenen Energie, stetige Weiterentwicklung und sammeln von Wissen und "last but not least" bedingungslose
Pferdeliebe!
Kann man Horsemanship lernen?
Da gibt es ein klares JA. Jeder Mensch kann seine Einstellung und sein Handeln verändern, wenn er das wirklich möchte. Egal wie alt oder mit welcher
Vorerfahrung. Zuerst sollte man dafür offen sein neue Wege zu gehen und bereit sein auch mal seine Wohlfühlzone zu
verlassen. Der Weg ist hier das Ziel!
Warum Horsemanship?
Wer einmal erlebt hat wie Pferde auf minimale Signale und Gesten regieren und wie sich Probleme ganz ohne Zwangsmittel einfach lösen lassen und welche tiefe
Beziehung man zu Pferden über Verständnis, Vertrauen aber auch Respekt und klare Regeln bekommen kann, wird niemals mehr anders mit ihnen umgehen wollen.
Müssen Pferde Horsemanship lernen?
Nein, denn sie sprechen ihre Sprache von Geburt an perfekt und kennen die Regeln der Herde sehr genau. Hier ist der Mensch gefragt, der dazu lernen muss und zwar ein
Leben lang und dabei sind die Pferde immer die besten Lehrermeister.
Woher kommt Horsemanship?
Das Wissen ist uralt und ihren Ursprung findet man u.a. bei den Cowboys wie den Dorrance Brüdern, die heute als Begründer gelten. Aber auch Indianer hatten/haben
eine besondere Beziehung zu ihren Pferden und auch die Araber und Mongolen. Überall auf der Welt findet man gutes und leider auch schlechtes Horsemanship.
Man musste es nicht neu erfinden, es war schon immer da wo Pferde und Menschen zusammen in Harmonien lebten.
Welche Horseman haben dich beeinflusst?
In erster Linie waren es einige spezielle Pferde, die mich verschiedene Dinge über mich selbst gelehrt haben. Mein Wallach Charly der mein Leben 29 Jahre begleitet
und bereichert hat und auch von meiner Tinkerstute Sunday habe ich sehr viel gelernt. Meine Nachwuchspferd PRE Stute Sierra lehrt mich gerade wieder ganz viele neue Dinge. Aber auch verschiedene
Trainingspferde waren über die Jahre sehr gute und spannende Lehrer. Wie bei uns Menschen gibt es auch bei den Pferden verschiedene Charaktere und jeder "tickt" nun mal etwas anders, was immer
wieder neue Erfahrungen und Erkenntnisse mit sich bringt.
Schon in meiner Jugend wurde Jean Claude Dysli mein Vorbild, der mir (1996 noch auf VHS Kassette) mit jedem Wort aus der Seele sprach. 2012 durfte ich ihn auf
einem Kurs persönlich kennenlernen und von ihm lernen. Ich war begeistert von seiner Art und Weise Pferde zu begreifen und seiner bescheidenen, bodenständigen Art und Höflichkeit gegenüber Mensch
und Tier.
Trainerin Yvonne Steinbock hat mir über viele Jahren und viel Geduld und Fachwissen erklärt wie man Horsemanship auch vom Sattel aus umsetzen kann und das man
mit leichten feinen Hilfen weiter kommt als mit Kandarre Sporen & co, egal ob im Westernsattel oder Dressursattel.
Aber auch andere gute Pferdemenschen aus den verschiedensten Ecken der Pferdewelt sind für mich gute Beispiele und
Inspiration. Alle haben eines gemeinsam: sie lieben Pferde!